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08FebBesinnungstage im Schnee
Besinnungstage im Schnee
Vom 17. bis 20. Januar 2023 war die Klasse R10a der St. Angela-Schule auf Besinnungstagen im Westerwald.
Die Besinnungstage sind ein bewährtes Konzept der Fachschaft Religion der St. Angela-Schule und finden in den Jahrgangsstufen 5, R10 und in der Q1 statt. In der zehnten Klasse ereignet sich die Fahrt direkt nach den Präsentationsprüfungen, welche einen wichtigen Teil des Realschulabschlusses darstellen. Erfahrungsgemäß können sich die Schüler*innen noch einmal voll und ganz auf die letzte Phase vor den schriftlichen Abschlussprüfungen fokussieren, indem sie sich in dieser Zeit eine Auszeit aus dem stressigen Alltag nehmen und Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit herausfordernden Situationen erlernen. Zudem dienen die Besinnungstage auch als Stärkung der Klassengemeinschaft, da hier fast alles gemeinsam gemacht wird.
Dieses Jahr führte es die zehnte Klasse mit ihrem stellvertretenden Klassenlehrer Herrn Schuhrk an den Hildegardishof nach Mengerskirchen. Die im Westerwald gelegene Tagungs- und Bildungsstätte bot der Gruppe viel Platz für kreative Aufgaben. Unter dem Motto „Who am I?“ gestaltete sich das Programm wie folgt:
Der Mittwoch begann mit einem kurzen Impuls zum Thema „Glück“, geleitet von den beiden Lehrerinnen und Programmleiterinnen Frau Rockstroh-Scholz und Frau Gamber. Dieser Impuls begleitete das Programm den ganzen Tag über. Nach dem Frühstück befassten sich die Schülerinnen mit dem Thema „Grenzen überwinden“ und ihren Zielen, die sich auf kurze und lange Zeiträume bezogen. Jede Schülerin schrieb ihren Gedanken zu dem Thema „Grenzen überwinden“ auf einen Post-it und gemeinsam wurden diese auf ein großes Blatt geklebt. Später bekamen die Post-its noch eine größere Bedeutung. Weiter ging es mit einer Gedankenaufgabe: „Die Fahrt in den gläsernen Aufzug“. Die Schüler*innen stellten sich einen Aufzug vor, der nach ganz oben in ein Hochhaus fährt. Den gläsernen Aufzug und die Aussicht durfte dann jede so gestalten, dass es ein Wohlfühlort wurde und man alle seine Dinge unterbringen konnte. Es sollte ein Gedankenplatz werden, an den man immer zurückkommen konnte, wenn man einmal abschalten wollte. Hier konnte jeder kreativ werden und seinen Gedanken freien Lauf lassen, sodass ein Wunschort entstand. Eine weitere Aktivität des Tages waren die „Stärken im Briefumschlag“. Bei dieser Aufgabe sollten die Schülerinnen ihre Stärken aufzählen und auf ein Blatt schreiben, welches sie in einem Briefumschlag verstauten. Ziel ist es, diesen Briefumschlag immer dann zu öffnen, wenn man Kraft braucht und sich selbst an seine Stärken erinnern möchte.
Nach dem Mittagessen ging es dann auf einen Spaziergang nach draußen, zu einem in der Nähe gelegenen See. Auf dem Weg dorthin entschloss sich die Klasse eine Art Tipi aus Holzstämmen und großen Ästen zu bauen. Dieses spontane Projekt führte zu viel Spaß und es wurde in der Gemeinschaft erarbeitet bzw. gebaut.
Außerdem bemalten die Schüler*innen sogenannte „Schmunzelsteine“, die die Betrachter*in zum Schmunzeln bringen und eine Freude machen sollten. Jede Schülerin konnte sich aussuchen, wie sie ihren Stein gestalten wollte und ob sie ihn jemandem weitergibt oder ihn selbst aufbewahrt.
Am Donnerstagmorgen begann es beim Frühstück zu schneien, innerhalb kurzer Zeit war draußen alles weiß. Somit ging es nach dem Frühstück dick angezogen nach draußen zu einem Winterspaziergang. Nach einer Runde durch den Ort gelangte die Gruppe über das Feld in den Wald. Währenddessen schneite es immer weiter. Von Musik begleitet, sollten die Schüler*innen über Meditationsfragen wie zum Beispiel „Wer bin ich?“ oder „Was will ich für mein Leben und wer soll mich begleiten?“ nachdenken. Diese sollten einem später weiterhelfen, als jede die Aufgabe bekam, einen Brief an sein zukünftiges Ich zu schreiben. In diesem Brief sollte die aktuelle Lebenssituation reflektiert und die Ziele bzw. Wünsche für die Zukunft aufgeschrieben werden. Das Alter des zukünftigen Ichs war egal, die einzigen Bedingungen waren, dass man beim Öffnen des Briefes in einer anderen Lebenssituation sein sollte, als es aktuell der Fall ist, und die Verfasser*in das Alter erreicht hat, an das sie sich selbst geschrieben hat.
Nach dem Mittagessen bemalten die Schüler*innen dann ihren eigenen persönlichen Schlüsselanhänger. Dieser bestand aus verschieden großen Holzkugeln und konnte mit verschiedenen Farben bemalt werden. Nachdem die Schlüsselanhänger bemalt waren und ein kurzer Spaziergang durch den Ort unternommen worden war, durften die Schüler*innen eine Dankbarkeitskarte an jemanden schreiben, dem sie besonders dankbar waren. Das konnten Eltern, Freunde, Großeltern oder jede andere Person, der man danken wollte, sein.
Am letzten Abend fand die Abschlussandacht statt. Gemeinsam saß die Gruppe in der hauseigenen Kapelle und widmete sich mit Hilfe von verschiedenen Predigten oder Gebeten dem Thema „Grenzen setzen“ sowie „Über seine Grenzen hinausgehen“. Ein paar Schüler*innen trugen Sprüche oder Gebete sowie Geschichten bei. Es herrschte eine angenehme und ruhige Stimmung, die auch weiter bestand, als sich die Gruppe nach der Andacht auf der Terrasse der Jugendherberge traf. Auf dieser stand eine Feuerschale und beide Lehrerinnen hatten die Plakate mit den personalisierten Post-its der Schülerinnen zu ihren Grenzen und Ängsten dabei. Diese wurden dann gemeinsam in der Feuerschale verbrannt, mit dem Ziel, auch zuhause an seinen Grenzen zu arbeiten und diese auch irgendwann überwinden zu können. Es diente als eine Art Mutmacher.
Am Freitag vor der Abreise widmeten sich die Schüler*innen zuletzt ihren eigenen Leuchttürmen. Leuchttürme stehen hier für Dinge oder Personen, die einem Unterstützung oder Hilfe beim Überwinden eigener Grenzen geben können. Familie, Freunde oder auch Musik und Haustiere können diese Kraft geben und unterstützen. Sie sind aber nicht nur Helfer für die anstehende Prüfungszeit oder Grenzen, die man in naher oder ferner Zukunft überwinden muss, sondern helfen auch bei allen anderen Dingen, bei denen Unterstützung benötigt wird.
Aber auch die Freizeit kam bei den Besinnungstagen nicht zu kurz. Die Schüler*innen hatten nach den jeweiligen Mahlzeiten, nach dem Abendessen und vor der Bettruhe viel Zeit, um Tischkicker zu spielen, gemütlich Tee zu trinken, mit den Lehrern „Uno“ zu spielen oder einfach nur mit Freundinnen zu reden.
Charlotte Schaub, R10a